Jack Penate – Matinée :: Leichter, gutgelaunter Pop, wie Großbritannien ihn zurzeit liebt
Jack Penate hat noch nie von Orange Juice gehört. Zumindest behauptet er das im Interview, und wer wollte einem so charmanten, 23-jährigen Newcomer widersprechen. Vielleicht sind ihm ja auch die Pale Fountains und Madness unbekannt, die wie Edwyn Collins‘ Schotten immer wieder in den gutgelaunten Popsongs von „Matinee“ aufblitzen. Dabei verfügt der Enkel eines spanischen Großvaters über zwei plattensammelnde Elternteile und deshalb eigentlich auch über ein gutes Pop-Wissen. Aber lassen wir das.
„Matinee“ besitzt, wie auch die Alben von Kate Nash und Lily Allen, mit denen der Gitarist, Sänger und Songwriter befreundet ist, diese neue Leichtigkeit, die man momentan bei vielen jungen britischen Bands findet. Jeder der Songs ist radiotauglich – vielleicht nicht in Deutschland, aber definitiv in England. Und trotzdem steckt in Stücken wie „We Will Be Here“ eine ganze Menge Herzblut und Abwechslung. Es ist eben immer das Einfache, Leichte, das so schwer zu machen ist. Weil man den ganzen Mist und Kitsch vermeiden muss, der allzu nahe liegt und deshalb schon hundertmal gesagt und gesungen wurde. Auch Jack Penatees Songs handeln überwiegend von bekannten Emotionen und Gefühlen, hervorgerufen durch vertraute Situationen und Erlebnisse. Aber sie wirken ehrlich und werden mit einer gewissen Dringlichkeit vorgetragen.
Trotz alldem ist „Matinee“ kein wirklich wichtiges Album. Dazu gefallen sich der Songwriter und seine beiden Mitmusiker zu sehr im Spiel mit den bekannten Elementen des gehobenen Pop. „Run For Your Life“ hätte auch von Paul Weller kommen können. Aber was man Jack immer zugute halten muss: Er macht seinen Vorbildern keine Schande. Im Gegenteil.