Jazz
Russell Gunn
Ethnomusicology Vol. 1
ATLANTIC
Nicht täuschen lassen von dem glatt gestylten Cover. Der Trompeter Russell meint es ernst mit Groove, Turntable und Sample (u. a. Kurtis Blow, Run-DMC), mit Anspielungen auf Miles und einem Song von Woody Shaw, dessen Geist hier auf die Nineties trifft. Über dem Rhythmusgebrodel agieren handverlesene Bläser wie Gregory Tardy, am Klavier: James Hurt. 3,5
Regina Carter
Rhythms Of The Heart
VERVE
Musikern wie Kenny Barron, dem Gaststar Cassandra Wilson, diversen Arrangeuren und einer von Reggae über Soul bis Salsa reichenden Vielfalt der „Rhythms“ verdankt die Geigerin, daß sie nicht langweilt Ihre eigenen Improvisationen sind selten inspiriert, klassische Swingnummern wie „Lady Be Good“ bei Stephane Grappelli & Co. besser aufgehoben. 3,0
Henri Texier Azur Quintet
Mosaic Man
LABEL BLEU / EFA
Sohnemann Sebastien Texier (as, d) erweitert das Farbspektrum der Band um Frankreichs Vaterfigur unter den Schlagzeugern, die mit beachtlicher Frische den Status Quo des europäischen Modern Jazz vorführt – und wie sehr die Pariser Szene profitiert von Zugereisten wie dem Posaunisten Glenn Ferris und dem Pianisten Bojan Zulfikarpasic. 3,5
Steve Coleman
The Sonic Languaqe Of Myth
RCA/BMG
Recherchen in Afrika, Ägypten und Indien, philosophischer Überbau, höchste Ambitionen inklusive Streichquartett: Wie schafft es da der unermüdliche M-Base-Visionär, daß nicht nur kollektiv improvisierter Funk lebendig klingt, sondern auch hypnotisch Auskomponiertes? Im besten Sinne mitschuldig: Ravi Coltrane, Craig Handyjason Moran. 4,0
Jim Hall & Pat Metheny
TELARC/INAKUSTIK
Auf die 70 geht der Altmeister der elektrischen Gitarre zu. So unspektakulär-subtil seine Duette mit Metheny daherkommen, so frei bewegt er sich doch durch Standards, Improvisationen und eigener Songs – Hohe Schule des Aufeinanderhörens.4,0