Johan – Pergola: Hübscher, akkurater Harmony- Pop aus den Niederlanden :: MUNICH RECORDS/INDIGO
MUNICH RECOBDS/INDIGO Hübscher, akkurater Harmony- Pop aus den Niederlanden Ach nein, nicht mit dem Namen, Jungs. Johan – wer soll das denn überhaupt sein, dieser Johan? Und dann dieses Cover: Würden ein paarBand-Namen draufstehen, könnte man es glatt für das Werbeplakat einer unangenehmen, biermarkengesponserten Open-Air-Veranstaltung auf den Cannstatter Wasen halten. Bandmitglieder: fünf Holländer. Sänger und Songschreiber: Jacob de Greeuw. Die restlichen Namen lassen wir gleich weg, die sind zu schwierig. Johans Debüt „Pergola“ erscheint bei der in Sachen schepperndem Harmony-Pop erprobten kleinen Plattenfirma Munich Records, und die Musik vonjohan – die sollte man dann doch gehört haben. Bei Holland fallen uns die Nits ein, und die können wir gleich wieder vergessen, denn Jacob de Greeuw wandelt auf den Spuren von Michael Penn, den großartigen Crowded House respektive Neil Finn und, ähem, Lennon/Mc-Cartney. Auf „Pergola“ gibt es dann auch allerhand zu entdecken: Die etwas einfältige Strophe des Titelstücks phrasiert de Greeuw so wie Billy Joel in „We Didn’t Start The Fire“. Einschmeichelnd und gerne auch mal zupackend singt er, und dass Penn, Finn und wie sie alle heißen scheinbar zu seinen Vorbildern zählen, kann er nur schwerlich verleugnen. Das Songwriting ist demzufolge akkurat, stellenweise auch stupend wie im hübschen Schunkler „Tomorrow“ oder in „Day Is Done“ (kein Nick-Drake-Cover!), einem kleinen Lehrstück in Sachen Harmonie. An den Texten zu den manchmal etwas zu lauschigen Tönen muss de Greeuw allerdings noch feilen. Kostprobe? „Step on the gas, erase the past/ We can do it if we try.“ Oder: „How does it feel to be out there alone/ Nowhere to run to and nothing to calm you down.“ Da darf man schon mal die Hände über dem Kopf zusammen schlagen. JAN W GGER