John Lee Hooker – Burning Hell

Mit diesen 1959 nur mit akustischer Gitarre aufgenommenen zwölf Country-Blues-Tracks begibt sich Hooker zurück ins Delta, wühlt im Schlamm und hadert mit dem Schicksal. „I Rolled And Turned And Cried The Whole Night Long“ heißt nicht nur einer der Schlüssel-Songs, die ganze Platte scheint das Leid gepachtet zu haben, auf Lebenszeit, bis zum letzten Gang im „Graveyard Blues“. Nein, nicht die ganze. Ein wenig Boogie-Trotz schiebt sich zwischen die Klagelieder, und Hookers grimmiger Humor bricht hier und da durch, etwa auf dem burlesken „I Don’t Want No Woman If Her Hair Ain’t No Longer Than Mine“. Lightnin‘ Hopkins grüßt grinsend aus Texas herüber. So heiß brennt schließlich kein Höllenfeuer, dass man den Teufel nicht noch verspotten könnte. „Burning Hell“ ist weniger grantig und grantelnd als Hookers Strom-verstärkter Rhythm & Blues, intimer sicher, indes nirgendwo zag oder zaudernd. Und in dieser Deluxe-Doppel-LP-Edition auf 45rpm von überwältigender Präsenz. Verteilt auf vier Seiten erfahren die Aufnahmen eine Räumlichkeit, die bei geschlossenen Augen und mit ein wenig Fantasie die Illusion eines Live-Auftritts im heimischen Musikzimmer zeitigt. So gesehen mit knapp 50 Euro sogar preisgünstig.

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