John Lee Hooker – Tupelo Blues

Tupelo Blues

1963 arbeitete ich bei einer Werbeagentur in London. Mein direkter Vorgesetzter Ian, ein cooler Modernist mit kurzer Gerry-Mulligan-Frisur und Chelsea-Stiefeln, förderte meine Musikleidenschaft und schickte mich regelmäßig in „Dobell’s Jazz“, einen Plattenladen an der Charing Cross Road-wohl wissend, dass ich da vom Morgen bis weit nach der Mittagspause abtauchen würde. In diesem Laden entdeckte ich das erste Dylan-Album. Ian hatte mich hingeschickt, um ihm eine Platte von John Lee Hooker zu besorgen, und mir geraten, gleich auch eine für mich mitzunehmen, weil sie gar so wunderbar sei. Ein paar Wochen später hatten mein Freund George Underwood und ich unsere kleine R&B-Band in Hooker Brothers umbenannt und sowohl Hookers „Tupelo“ als auch Dylans Version von „House Of The Rising Sun“ in unser Repertoire aufgenommen. Wir verpasstem dem Song ein Schlagzeug und hielten das für einen gewaltigen musikalischen Durchbruch. Kein Wunder, dass wir am Boden zerstört waren, als die Animals „House Of The Rising Sun“ rausbrachten und riesigen Erfolg hatten. Wohlgemerkt: Wir hatten den Song nur zweimal in winzigen Clubs südlich der Themse gespielt, vor ungefähr 40 Leuten, und keiner von denen gehörte zu den Animals. Kein Klau also.

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