Johnny Burnette – Crazy Date/Wampus Cat

Die Windfall-Begeisterung für Musik aus Memphis war enorm in den Jahren nach Elvis Presleys Durchbruch, die daran geknüpfte Aufbruchstimmung in der Stadt muss mit Händen zu greifen gewesen sein. Johnny Burnette, sein Bruder Dorsey und Gitarrist Paul Burlison sollten schon bald als The Rock’n’Roll Trio Furore machen, doch bevor sie mit „Train Kept A-Rollin'“ oder „Tear It Up“ Blueprints für ganze Musikergenerationen lieferten, musste das Fundament dafür gelegt werden. Das besorgte vornehmlich Johnny, der jüngere Burnette-Bruder, dem die Songs nur so zuzufliegen schienen. Hier, auf den beiden LPs, Crazy Dafe“und “ Wampus Cat“, nicht von ungefähr untertitelt mit „Rock And Roll Demos, Volumes 1 & 2“, ist alles dokumentiert: der kreative Prozess, der Feuereifer, der Entdeckerstolz. „Daydreaming In School“ ist noch Klampfe-begleitet und doch schon Rockabilly-rassig. „Hey Stranger“ grüßt als verhallter Country-Bop, während „You Gotta Get Ready“ mit rudimentärem, halb realisiertem Arrangement aufwartet. Und mit unwahrscheinlichem Drive. Besonders bemerkenswert sind Demos für Ricky Nelson wie das von Dorsey gesungene „It’s Late“ sowie die späteren Studio-Entwürfe der Jahre 1958 bis 1960, nach dem plötzlichen Ende des Trios. Es ging alles rasend schnell damals. Was Momentaufnahmen wie diese umso sinnfälliger macht.

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