Joint Security Area, Regie: Chan Wook Park :: (Start 4.7.)

Die letzte Mauer des Kalten Krieges steht im geteilten Korea, auch wenn es sich nur um einen handbreiten weißen Strich handelt Wie undurchlässig und ideologisch zementiert diese Demarkationslinie ist, zeigt der südkoreanische Regisseur Park in seinem bemerkenswerten Militär-Drama, das in seiner Heimat rund sechs Millionen Besucher gesehen haben. In der gemeinsamen Sicherheitszone zwischen Südund Nordkorea ist es nachts zu einer Schießerei mit drei Toten gekommen.

Zwei Wachposten von jeder Seite haben überlebt, machen als Zeugen jedoch widersprüchliche Angaben: Beide bezichtigen sich selbst, den Vorfall ausgelöst zu haben. Mit den Untersuchungen wird von der Aufsichtsbehörde der neutralen Nationen eine junge Offizierin: Sophie Jean (Young Aeh Lee) ist Schweizerin, deren Vater aus Korea stammt und nach dem Krieg geflüchtet ist. Sie kommt zum ersten Mal in dieses in sich verfeindete, politisch vergiftete Land und ist trotz ihrer Hartnäckigkeit irritiert, dass die Behörden die Wahrheit über den Tathergang eigentlich gar nicht klären wollen. Denn zwischen den Soldaten ist es zu einer unerwünschten Verbrüderung gekommen. Human und mit tragikomischen Momenten schildert Park in Rückblenden deren misstrauische Annäherung, wie sie zusammen lachen, diskutieren, fast zu einer Familie werden und es schließlich zur Katastrophe kommt. Ein Plädoyer, das mit stilisierter Optik und Atmosphäre auch als Thriller funktioniert.

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