Jonathan Demme – Rachels Hochzeit :: Start: 2.4.

Anne Hathaway, die schon in „Brokeback Mountain“ glänzte, will keine Disney-Prinzessin mehr sein und Heß sich mit Demme („Das Schweigen der Lämmer“) auf einen Film ein, den man in Hollywood schon als Experiment bezeichnen würde – und der ihr eine Oscar-Nominierung einbrachte. Als drogenabhängige Kym kehrt sie während der Therapie zur Hochzeit ihrer Schwester erstmals in ihre Familie zurück. Bei der mehrere Tage andauernden Feier prallen versteckte Vorurteile und Vorwürfe, Schuldgefühle und Sehnsüchte aufeinander, die Kym unpassend und unangepasst zur Sprache bringt. Demme hat zuletzt Dokumentarfilme gedreht, was sich hier stilistisch deutlich niederschlägt. Sein tragikomisches Famihendrama wirkt mit verwackelten Bildern zuweilen wie ein peinliches Amateurvideo auf YouTube und ist auch eine heitere Variante von Thomas Vinterbergs Dogma-Provokation „Das Fest“. Bei allen bitteren und sarkastischen Momenten aber pflegt Demme in guter alter amerikanischer Tradition die Versöhnung, ohne dabei in Kitsch zu verfallen. Zwar nicht ganz so virtuos und süffisant, kommt er von der Grundidee sogar Robert Altman recht nahe.

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