Josh Ritter – Golden Aqe Of Radio

Dass man zwei Country-Musiker brauche, um eine Glühbirne auszuwechseln, schrieb Fink-Sänger Nils Koppruch neulich irgendwo. Einen, der die neue Birne eindreht und einen der singt, wie gut die alte war. Das könnte der Songwriter Josh Ritter übernehmen. „Oh and I’ve got a worried mind I know/ I hear the ghost of Patsy Cline/ On the Grand Old Opry Show“ und „It seems that with the malls and the mega-church Stadiums/ We would get out if we knew just how with the radio on/ Singing a Country-song soft and low“, lauten einige Zeilen aus dem Titelsong seines zweiten Albums „Golden Age Of Radio“. Was einen halt so bewegt mit Mitte 20.

In den USA (wo dieser Tage bereits sein drittes Album „Hello Starling“ erscheint) ist Ritter Kritikerliebling, eröffnete Shows für Bob Dylan und Joan Baez, in Irland soll er gar ein Star sein.

Josh Ritter ist einer, der sich eingerichtet zu haben schient, in amerikanischer Folktradition, mit seinen Hobo-Balladen, seinen „songs about trains“ und „dirt roads“. Man kann sich wohl vorstellen, was da so in seinem Plattenschrank steht: Guy Clark, Townes Van Zandt, sicherlich auch Gillian Welch und Whiskeytown. Schon beachtlich, wie Ritter da im schönsten Song des Albums, „You’ve Got The Moon“, sogar Nick Drake nahe kommt. Allzu oft bleibt das gekonnte Songhandwerk Ritters epigonal.

Doch“Golden Age Of Radio“ zeugt ganz sicher von großem Talent, wir sind gespannt auf „Hello Sterling“.

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