Große Thriller erzählen stets eine Parallelgeschichte abseits der Frage, wer der Mörder sei. Die handelt nicht selten von beschädigten Menschen in einer beschädigten Welt. Der in seiner Heimat Mexiko gefeierte Juan Villoro wählt den anderen Weg: Er zwingt einem an sich spannenden Roman über zwei Freunde – ehemalige Rockmusiker – einen Doppelmordfall auf. Dessen Auf klärung zieht sich wie ein loser roter Faden durchs Buch, untermalt von einem unüberhörbaren Hintergrundrauschen: den Verweisen auf The Velvet Unterground. Exjunkie Mario hatte nämlich mal die Ehre, Lou Reeds Furchen im Gesicht näher zu betrachten. Jetzt jobbt er bei Tony, mittlerweile Manager einer Hotelpyramide, die sich zur Belustigung der Gäste auf simulierte Entführungen und weitere Kicks spezialisiert hat. Und irgendwann ist natürlich Mexikos Drogenmafia involviert – und dem Leser dieses Buch Banane. (Hanser, 19,90 Euro)
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