Karpatenhund – Der Name dieser Band ist Karpatenhund 8Wanderlust/BMG)

Das Bild ist schön: Der Karpatenhund ist in dem gleichnamigen Hörspiel der „???“-Reihe eine in einem Pool versteckte Glas-Skulptur. Man kann das Kölner Quartett also nur erkennen, wenn man genau hinsieht. Dabei ging es dem Vernehmen nach beim Debüt doch eben darum nicht: Karpatenhund wollten erkannt werden, erfolgreich sein, am großen Rad drehen. Nur ging das Konzept nicht ganz auf, und aus dem geplanten großen Erfolg wurde nur ein Achtungserfolg. Immerhin, möchte man sagen.

„Das ist nicht der Anfang/ Das ist nicht das Ende/ Das ist nicht dazwischen/ Es ist nirgendwo“, singt Ciaire Oelkers in „Anfang (Black Box Recorder)“, das unter dem Namen „Ende (Rauschen)“ auch den offiziellen Teil des zweiten Albums beschließt. Kein Absturz also, auch kein Neuanfang. Karpatenhund sind eine Band, und sie machen Musik.

„Der Name dieser Band ist Karpatenhund“ ist dunkler als sein Vorgänger. New Wave und Eighties-Ästhetik erweitern den deutschen Gegenwartspop, der freilich noch immer prägend ist. Doch Karpatenhund machen das Licht aus und lassen das fröhliche Hüpfen sein. Oelkers löst sich auf, sieht den Wald vor Bäumen nicht, rennt durch nächtliche Straßen, wird in ihre Einzelteile zerlegt und steckt bis zum Hals in Schwierigkeiten. Die fast ein bisschen apathisch vorgetragene Lyrik ergibt zusammen mit dem feierlich fahlen, an The Cure und New Order geschulten Pop eine unwirkliche, leicht unheimliche Grundstimmung,

aus der mehrere gute Lieder entstehen. Der monotone Upbeat von „Hier wächst nie wieder was“, der Goth-Pop von „Wald“ und „Boden“, das schleppend maschinelle „Rorschach“: Waren Karpatenhund eben noch ein Angebot auf Nachfrage, sind sie jetzt eine beseelte Band.

Potenzielle Hits sind trotzdem dabei. „Notfalls werde ich für immer warten“ könnte ein Konsenslied werden, auch „Plastic Soul“ schwingt sich zu einem hymnischen Chorus auf, den Deutschland gut mitsingen könnte.

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