Keane – Hopes And Fears

Gut, dass ich noch mal auf den Zettel geschaut habe. „Steve Lamacq war sich schnell bewusst, dass es die beste Single der Labelgeschichte war. Obwohl Coldplay, Idlewild und Supergrass dort schon eine Heimat fanden. Er bezeichnete sie als eine wilde Mixtur aus dreckigem Coldplay und verwirrtem Beautiful South und lud sie diesbezüglich zu einer 6 Music BBC Session ein. (…) Was all diese Leute schnell bemerkten und hoffentlich bald auch der Rest der zivilisierten Welt bemerken werden, ist ihre unnachahmbare Art, bezaubernde Songs zu komponieren, die durch Mark und Seele gehen. (…) Langsam begann für Tom, Richard und Tim alles, eine Form anzunehmen. Die Konzertsäle wurden größer, die Begeisterung auch. Kein Wunder, schließlich haben Keane keinen Gitarristen auf der Bühne stehen, und schon dies allein sorgte bei den meisten Musikhörern für Furore.“

Ich war wie vom Donner geschlagen, als ich diesbezüglich „Hopes And Fears“ hörte, weil dieses Debüt ist ein solcher nicht erwartbarer Hammer, dass sicherlich nicht nur mir der Draht aus der Mütze flog. Schon allein, wie der total süße Tom Chaplin singt, irgendwie richtig überirdisch und rührend. Auch der letzte Depp merkt da, mit welcher Leidenschaft hier jemand seine Seele ausschüttet. Vergleiche mit den verrückten Radiohead, den träumerhaften Coldplay und den melancholischen Starsailor sind sicher nicht an den Haaren herbeigezogen.

Was aber eine ungeschminkte Wahrheit ist, ist, dass die Jungs so schlaue Texte schreiben, obwohl sie ziemlich jung sind. Ihre Lieder haben mit Bäumen zu tun und kleinen Tieren und wohin die Einfachheit verschwunden ist, aber auch wie die Menschen so sind und dass Liebe oft weh tut Ich meine, das ist alles wunderschön romantisch und kommt ganz ehrlich rüber, weil Keane ihre Gefühle nicht verstecken.

Wenn man sich nur mal das Video zu „Somewhere Only We Know“ ansieht. Da gehen sie in den Wald, weil sie diesen Platz

suchen, den nur sie kennen, und der Klavierspieler sitzt in einem Bach und haut auf ein altes Klavier. Er hat einen Stoppelbart und einen langen Schal. Komisch, dachte ich, unser Anzeigenleiter sieht auch so aus! Aber der heißt nicht Tim Rice-Oxley.

Naja, Tom sagt, dass Leute sagen, dass sie sich gewünscht hätten, Keane hätte es schon in den Sechzigern gegeben. Aber damals gab es Keane halt noch nicht. Insofern war es in diesem Zusammenhang auch höchste Zeit, dass sie endlich erfunden wurden.

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