Kimya Dawson – Remember That I Love You

Man dachte schon, es wäre Schluss mit den Abzählreimen und Kindermelodien, nachdem Kimya Dawson auf dem letzten Album „Hidden Vagenda“ tatsächlich ein bisschen erwachsener klang, die Welt in ihren Anti-Folk-Kosmos hineinließ. Auch wenn das nicht immer funktionierte („Anthrax (Powerballad Version)“), schien es doch eine erfreuliche Entwicklung. Während der andere Ex-Moldy Peach Adam Green auf schlupfliederlichen Tunichtgut machte, schien Kimya Dawson sich langsam zu einer ernsthaften Songwriterin zu entwickeln.

Und jetzt schon wieder der Rückfall: auf der Akustischen geschrummelte, hergeleierte Songs über Toby, Davy, Mama, Ernie und Bert. Gering dosiert, hat das immer noch seinen Charme – zumal wenn man dazu auf die putzigen Cover-Zeichnungen des immer noch famosen Jeffrey Lewis schaut-, doch auf Albumlänge gehen einem dieses naiv-monotone Ich-bin-deine-beste-Freundin-Gesummse und die pointenlosen Geschichten gehörig auf den Senkel. Am Ende stimmt Kimya Dawson „Everyday Is A Winding Road“ von Sheryl Crow und „From A Distance“ von Nanci Griffith an – vielleicht ist es auch gar nicht so erstrebenswert, eine so genannte ernsthafte Songwriterin zu werden.

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