Kings Of Convenience – Declaration Of Dependence

Ach, das Ding mit der Freiheit. Wird’s nicht überschätzt? Die Kings Of Convenience stellten jedenfalls fest, dass sie einander brauchen, um Großes zu schaffen. Nach fünf Jahren in Berlin ist Erlend Oye unlängst wieder nach Bergen (Norwegen) zurückgekehrt, wo Eirik Boe längst Frau und Kind hat. Der spontane Freigeist gegen den in Verantwortung gebundenen Familienmenschen. Oder: „We got four eyes so vvhy yearn for one perspective“ („Peacetime Resistance“). Von „kreativem Schmerz“ ist die Rede, von einer „Maschinerie der Kritik“, mit der sie sich und ihre Ideen konfrontieren.

Doch in der Musik des Duos löst sich das alles wundersam auf, auch in Wohlgefallen, in der größten anzunehmenden Sanftheit seit Simon & Garfunkel, in einem freundlichen Rascheln durchs Herbstlaub, im fahlen Strahlen auf unglaublichste Farben selbst wenn sie in „Second To Numb“ staunend vor dem Ende der Unschuld stehen, auf Bossa-Spuren die Schulter von „Mrs. Cold“ besingen oder zum Gypsy-Swing von „Boat Behind“ Finales verkünden: „I can never belong to you…“

Sie hätten, glaubt Erlend, „die rhythmischste Pop-Platte aller Zeiten“ aufgenommen, die „ganz ohne Percussion und Drums“ auskomme. Es könnte der Rhythmus von zwei Herzen sein, die nur dann im Gleichklang schlagen können, wenn ihre Kammern anders flimmern dürfen. Oder wie es in „Renegade“ so schön heißt: „Go easy on me/ I can’t help what I’m doing.“

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