Kiss Of The Dragon

Regie: Chris Nahon

(Start 25.10.) Die Story wurde mit dem Schweiß und Blut zahlloser Veteranen geschrieben und kann von jedem Quadratschädel ausgefüllt werden, der fähig ist eine Faust zu ballen. Ein Asiate trifft am Flughafen von Paris ein und wird konspirativ in ein Luxushotel gelotst, wo ein brutaler Franzose und seine Handlanger einen chinesischen Geschäftsmann umlegen und ihm die Tat unterschieben. Die beiden Kontrahenten entpuppen sich dann als Polizisten, und natürlich sind sie die Besten ihres Landes: Richard (Tcheky Karyo) ist Inspektor in Paris, Liu Jian (Yet Li) ein Undercover-Cop aus Shanghai. Der eine ist korrupt und pervers, der andere asketisch und eine gute Seele. Die Fronten sind also schnell geklärt, der Verlauf ist schnurgerade, und dass dazwischen erbärmlich Bridget Fonda taumelt, als Nutte in Sorge um ihre Tochter, stört nur wenig. Eisenhart und eiskalt hat Luc Besson („Leon – Der Profi“) ein Genrewerk von kruder Perfektion produziert:

Kugeln hageln in Zeitlupe zu melodramatischem Synthesizerpomp, zwei faschistoid-blonde Hünen in Bomberjacken brechen ihren Gegnern grinsend das Genick, Körper werden von Handgranaten zweigeteilt. Und obwohl dies ein physisches Monster ist, das Li bis zur Erschöpfung über Hausfassaden, auf Schiffen, unter Brücken und durch Kanäle hetzt, zeigt sich dennoch das Wesen der asiatischen Kampfkunst: Konzentration, Intuition und die Wechselwirkung von Rettung und Tod, symbolisiert durch winzige Akkupunkturnadeln. Li hat nicht Jackie Chans Komik und auch schon eleganter gekämpft aber seine unbändige, aufrechte Haltung ist meisterlich.

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