Lenny Kravitz :: Baptism

Der Imitator winselt und grölt zu abgeschmacktem Klischee-Rock

Leider keine Platte mit BAP und auch keine, die orthodoxen Baptisten gefallen könnte. Lenny sang zwar als Knabe im Gospelchor, ist aber seit vielen Jahren eher ein Pharisäer. Gleich bei den ersten zwei Songs ertappen wir ihn beim Lügen: So behauptet er, „The Minister Of Rock’n’Roll“ zu sein, obwohl er vor drei Alben den Tod dieses Genres festgestellt hatte. Auch stammt die Phrase von Bruce Springsteen. Die Aussage „I Don’t Want To Be A Star“ ist nachweislich falsch – oder ist die Dolce & Gabbana-Wichtigtuer-Sonnenbrille eine Fälschung?

Weiterhin ist zu vermelden, dass Sound und Instrumentarium diesmal aus den Siebzigern stammen und die Songs wie üblich bei Sly Stone, John Lennon, Aerosmith und Jimi Hendrix geklaut sind. Lenny ist „crazy“ nach der „lady“, denn sie ist so fein, „all the time, makes me feel good, like a real woman should“. „Calling All Angels“ will Lenny in fünf Minuten aufgesetzt haben, so lang dauert das Stück auch, das er als „die schönste Ballade, die ich je geschrieben habe“ bezeichnet. Jedenfalls ist es die langweiligste Ballade, die Lennon in fünf Minuten nicht geschrieben hat. Auch sonst ist alles am Platz: Gitarren wie durchgedrehte Rasenmäher; irres Klatschen, verzerrtes Gelärme aus dem Off. doppelte Gesangsspuren, Garagen-Schlagzeug, knackender Bass, Klimper-Piano, Schreien, Greinen, Winseln und Grölen. Ja, mit diesen Nummern kriegt Lenny wieder alle rum.

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