Life In Easy Steps :: Anrührender Folk, Country und Rock’n’Roll aus Liverpool
„I’ve done the whole thing trying to be what people want me to be“, sagt Robert Vincent, „and in the end I just thought I’ve had enough of this.“ Der Liverpooler Sänger und Gitarrist rechnet auf seinem Debüt mit dem Musikgeschäft ab – und macht nun nach eigenen Angaben, was er eigentlich schon immer wollte. Nämlich ein Album zwischen 70s-Folkrock, Country und Rock’n’Roll. Auf „Life In Easy Steps“ singt Vincent zu Twang-Gitarren, Mandolinen, Fiddle und Pedal-Steel schmachtende Lieder, die seine musikalische Sozialisation widerspiegeln. „Burns Like Cotton In The Fields“ schunkelt mit schmachtender Romantik, als käme es von der Carter Family. „Blue“ schwelgt nostalgisch wie ein vergessenes Lied von Tim Hardin. Und der Boom Chicka Boom des Titelsongs ist nah an Johnny Cash, der für Robert Vincent ein erklärtes Vorbild ist. All das singt Vincent mit Grandeur und großer Geste.
„Life In Easy Steps“ klingt tatsächlich wie die Platte eines Mannes, der endlich singt, was er will und kann. So jedenfalls erklärt man sich, wie unmittelbar und anrührend manche dieser Lieder sind, bei denen sich die britische Herkunft hörbar mit den US-Stilgriffen vermischt. Am schönsten ist „Light Of The Stars“, ein summender Walzer, den Vincent flüstert wie Tom Petty. Wenn im Chorus die Slide-Gitarre und das Klavier barmen, schwingt sich das Lied in die lichten Höhen der Sterne – tief atmend, schweren Herzens und doch voller Hoffnung. (Demon Blue/Alive) Jörn Schlüter
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