Lily & Madeleine :: Zwei Schwestern bewegen mit feierlichem Neo-Folkrock
Etwas sehr Ernsthaftes, Wissendes durchzieht den Songwriter-Folk der Schwestern Lily und Madeleine Jurkiewicz aus Indiana. Nun sagen die Jahre nicht viel über die Menschen, doch Lily und Madeleine sind erst 16 bzw. 18 – da ist man von der Tiefe in den auf diesem Debüt versammelten Liedern doch beeindruckt. Schon auf der vor einer Weile veröffentlichten, von Sufjan Stevens produzierten EP hatte man aufgehorcht und eine faszinierende Stille in den anrührenden zweistimmigen Gesängen festgestellt – diese Stille bekommt auf „Lily &Madeleine“ nun Kontur.
Die zu akustischen Gitarren, Klavier und entspannt spielender Band gesungenen Lieder sind hier als großes amerikanisches Gefühl arrangiert, es weht die Weite des Laurel Canyon durchs Repertoire bzw. insgesamt der Neo-Folkrock von Bands wie My Morning Jacket, Midlake oder Fleet Foxes. „Sounds Like Somewhere“ ist eine feierlich langsame Ballade, hoch wie ein Berg, mit einer Melodie, die so klassisch ist, dass man meint, man müsse sie doch schon lange kennen. Dieses Mit-geschlossenen-Augentief-einatmen-Gefühl steckt in vielen der nachfolgenden Lieder, die manchmal an die Great Lake Swimmers oder Simon &Garfunkel erinnern, meist aber vor allem zwei toll miteinander harmonierende Stimmen ausstellen. „We have nothing but time“, singen Lily und Madeleine irgendwo – gar kein unschöner Gedanke. (Asthmatic Kitty/Soulfood) JÖRN SCHLÜTER
Black Oak Arkansas