Limbo von John Sayles :: ab 9. September
Den Konventionen des Erzählkinos verweigert sich John Sayles („City Of Hope“) nicht zum ersten MaL Was in „Limbo – Wenn der Nebel sich lichtet“ wie ein behutsames Beziehungs-Melodram über drei in Juneau/Alaska gestrandete Personen beginnt, endet – bei offenem Ausgang – auf einer einsamen Insel als Kampf um das nackte Überleben. Ein Bootsunfall, bei dem zwei Menschen ertranken, hat dem Fischer Joe (David Strathairn) vor 25 Jahren psychisch das Rückgrat gebrochen. Seitdem verdingt er sich als Handlanger bei einem lesbischen Paar. Erst die Begegnung mit der ruhelosen Barsängerin Donna (Mary Elizabeth Mastrantonio) erweckt ihn aus der Lethargie und er knüpft zarte Bande. Doch als er mit Donna und deren Tochter aus Gefälligkeit seinen halbseidenen Bruder auf einem Segeltörn begleitet und jener von brutalen Drogendealern umgelegt wird, müssen sie auf ein entlegenes Eiland fliehen. Wie die symbolische „erste Familie“ vegetieren sie in der Wildnis dahin. „Limbo“, biblisch für Vorhölle, verstört durch den Bruch mitten im Film, wirkt allerdings lange nach.