Limp Bizkit – Results May Vary :: Motor
Eigentlich hatte man sich gerade daran gewöhnt dass Fred Durst auch ohne ein Lebenszeichen von Limp Bizkit imstande ist Gazetten zu füllen. Hatten sie einst mit Hits wie „Nookie“ ihre Pole Position im espritreduzierten Marktsegment Adidas-Core zementiert, war zuletzt mehr von Boulevardeskem die Rede. Dirty Talk mit Britney Spears, Filmküsse von Halle Berry, dubiose Gitarristen-Castings mit 6000 Bewerbern – das und mehr kam aus der Ecke des Limp-Bizkit-Bigmouth, seit Gitarrist Wes Borland vor zwei Jahren überraschend die Segel strich.
Mit Mike Smith (Ex-Snot) ist nun Ersatz gefunden, und „Results May Vary“ soll den aus der Spur gelaufenen Zug wieder auf Kurs bringen. Dabei scheint es den ausgehungerten LB-Fan da draußen wenig zu kümmern, dass das sechste Album von Durst und Co. fahrlässig uninspiriert aus den Boxen kleckert, wie ein Blick auf die Charts bestätigt. „Läuft die Musik noch?“, fragt man sich ab dem vierten, fünften Song und nimmt das Ganze erst wieder wahr, wenn zum Abschluss dem Who-Klassiker „Behind Blue Eyes“ das Augenlicht genommen wird. Bis dahin gibt es Stadion-Metal mit Hymnenfaktor („Eat You Alive“), ein Duett mit Snoop Dogg („Red Light – Green Light“) und mediokre Versuche, die Härte mit etwas Pop-Appeal zu konterkarieren. Es plätschert, pluckert mal und zieht sich in die Länge bis zum größten Ärgernis des Albums. Dass man selbst einem Diamanten wie „Behind Blue Eyes“ einige Karat hinzufügen kann, zeigte etwa die ans Herz greifende Version Sheryl Crows. Limp Bizkit dagegen machen nahezu alles falsch. Sonst dem Leise-Laut-Dramolett verfallen, belassen sie es beim Akustiktouch des Songs, brechen ihm mit Plastikdrums das Genick und lassen noch einen Kraftwerk-Vocoder drüberknödeln. Möge sie der Geist von Keith Moon dafür bei den Testikeln packen.