Little Dragon  :: Ritual Union

Yukimi Nagano hat einen berühmten Fan: Damon Albarn. Ihre Band Little Dragon spielte 2010 im Vorprogramm der Gorillaz und ging im Live-Ensemble der gar nicht mehr so virtuellen Supergroup auf. Auf „Plastic Beach“ sang Nagano mit Albarn zudem das großartige, vom Surf in Acid-Jazz kippende „Empire Ants“. Es ist ein Song, der auch auf „Ritual Union“, das dritte Album der Schweden, passen würde, ist die gemeinsame Zielprojektion doch letztlich die Neuprogrammierung einer hybriden, retrofuturistischen und stilistisch gänzlich entfesselten Popmusik.

Der vierköpfigen Band aus Göteborg steht dabei nur ein Bruchteil der Ressourcen von Albarns Think Tank zur Verfügung, das stört jedoch kaum. Denn Little Dragon haben ein originäres Gespür dafür, aus vertrackten Rhythmen und pointierten Keyboard- und Synthesizer-Texturen freigeistige Songs herauszuarbeiten, die zwischen skandinavischem Elektropop, Leftfield und den Untiefen eines James Blake changieren. „Little Man“ kommt gar als minimalistischer Ententanz von Synthesizer, Drumcomputer und Tamburin, weil Nagano dazu haucht und jauchzt wie ein ganzer Frauenchor.

Überhaupt ist es beeindruckend, mit welcher stimmlichen Flexibilität Nagano den doch eher experimentellen Tracks richtig viel Soul einhaucht. Dabei haben Little Dragon mit dem sanft groovenden Titeltrack „Ritual Union“ auch noch ihren besten Song seit der Downtempo-Ballade „Twice“ aus dem Jahr 2007 geschrieben. Damon Albarn wird das komplette Album lieben.

Via npr.org kann man sich nun das gesamte Album schon im Stream anhören. Klicken Sie hier um zum Probehören von „Ritual Union“ zu kommen.

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