Little Feat – Hotcakes & Outtakes: 30 YearsOf Little Feat
In den Liner Notes des zweiten Little Feat-Albums, „Sailin‘ Shoes“, findet man den Vermerk: „The real name of this album is ,Thank You! I’ll Eat It Here!'“. Als Lowell George acht Jahre später seine Solo-LP „Thanks I’ll Eat It Here“ veröffentlichte, gehörte die große Little Feat-Ära schon der Vergangenheit an. Das von Lowell produzierte Valerie-Carter-Debüt „Just A Stone’s Throw Away“ von 1977 war eine weit bessere Platte als der Feat-Schwanengesang „Down On The Farm“. Ganz zu schweigen von dem im selben Jahr erschienenen Debüt der von ihm protegierten Rickie Lee Jones. Die Cover-Version von deren „Easy Money“ gehört genauso zu den besten Aufnahmen seines Solo-Werks wie die von Allen Toussaint- und Jimmy-Webb-Songs. Als ein Kritiker damals meckerte, dass das aber so gar nicht Litde Feat-like klinge, meinte er jedoch, absolut stolz auf das Werk: „Aber besser als bei diesen Aufnahmen war ich als Sänger niemals!“
„Easy Money“ vermisse ich auf diesem Box-Set genauso wie das rare, im Duett mit Valerie Carter ganz hinreißend gesungene „Heartache“. Den „Apolitical Blues“ findet man hier weder im Studio-Original noch im grandiosen, auf „Waiting For Columbus“ zu hörenden „Don’t Bogart That Joint/A Apolitical Blues“-Medley. Kein „Snakes On Everything“ (der erste Song auf dem LF-Debüt mit dem sensationellen ersten Slide-Intro von Lowell) hier weit und breit, auch kein „Romance Dance“ oder „On Your Way Down“, dafür wenigstens auf der vierten, der Raritäten-CD seine Cover-Version von Toussaints „Brickyard Blues“.
Die ersten beiden CDs sind trotz solcher Unterlassungssünden eine weit komplettere Retrospektive der Lowell-George-Jahre der Band als das Doppelalbum „Hoy-Hoy!“. Widerlegt wird hier aufs Schönste auch Starkritiker Robert Christgau, der sich ausgerechnet bei „Dixie Chicken“ zur Behauptung verstieg, Lowells Problem sei, dass er gute, aber keine großen Songs schreibe. Dabei enthielt gerade diese LP neben dem Titelsong mit „Roll ‚Em Easy“, Juliette“ sowie „Fat Man In The Bathtub“ einige seiner allergrößten. Weshalb man letzteren Song zusätzlich auch in der überragenden Live-Aufhahme von „Waiting For Columbus“ für dieses Set auswählte. Und von ersterem auch die Demo-Fassung „Roll’Em Easy“. Zu finden auf der vierten CD, die das Sahneteil des ganzen Sets ist Nicht zuletzt, weil hier bei Outtakes wie der Country-Ballade „Doriville“ noch mal die Querverbindungen zu Gram Parsons und den Rolling Stones von „Dead Flowers“ und „Wild Horses“ deutlich werden.