LIVE: Rock-Wucht entgegen dem Klischee

Schon als Jungspunde hatten sie einen Plattenvertrag in der Tasche, und einige Journalisten erinnern sich noch an den ersten Auftritt der schüchternen Bürschchen in Deutschalnd. Ganz aufregend war es damals.

Seitdem sind sie zu Rockstars ge- mit fast priesterlichem Ernst Die Juworden, zumindest in ihrer amerika- 1 gend ersetzt die Väter, nischen Heimat. Vor zwei Jahren bekam ihr Album „Throwing Copper“ nicht Kupfer, sondern Platin. Aber Live, die sich der Normalität und Bescheidenheit verschrieben haben, drehten nicht durch und ab, sondern schraubten zurück. Kaum eine Nachricht drang aus dem Kosmos von Songschreiber Ed Kowalczyk, und das neue Album „SecretSamadhi“ (Nomen est omen!) wurde ebenfalls lange unter Verschluß gehalten. Dafür stieg es sofort auf Platz eins der Billboard-Charts, wie erwartet Eine wuchtige, muskulöse Musik machen Live, in der Färbung mit R.E.M. vage zu vergleichen, doch ohne Folk-Wurzeln. Kowalczyk hat sich noch nie vor großen Gefühlen und großen Stadien gefürchtet „Was soll denn schlecht sein an der Massenwirkung von U2?“ fragte er bereits vor Jahren – und heute hat er dazu ja wieder Anlaß. Allerdings führen nun Live neben den Iren die Charts an. Bloß, entgegen dem Klischee, U2 mit quasi-jugendlichem Spaß, Live mit fast priesterlichem Ernst. Die Jugend ersetzt die Väter.

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