Liz Phair – Liz Phair :: Capitol / EMI

Die Schenkelchen entblößt, die Gitarre vor der Brust, Haar verweht, Mund offen. „Explicit content“-Stempel auf dem Cover. Im Booklet rutscht das Hemdchen, dazu eine kitschige Porträt-Zeichnung, natürlich auf „Chateau Marmont“-Briefpapier.

Nichts Ungewöhnliches für Liz Phair, die vor zehn Jahren als beste Sonschreiberin Amerikas galt und den Rachegesängen der Morissette den Weg ebnete. Phairs eigene Platten wurden immer dürftiger, wenn auch besser produziert, ihre Provokationen immer billiger. Möglicherweise war es ein Irrtum ums Ganze. Die neue Frauen-Power: doch nur ein rock chick aus Chicago. Exitus in Guyville.

Die neue Platte ist nicht nur optisch ein Armutszeugnis, sie überschreitet die Grenze zu beliebigem, lautem, überladenem Mitsing-Schweinerock und zur Pornografie. Nicht Pornografie der Verzweiflung, des absurden Kalküls wie bei t.a.T.u.. sondern der peinlichsten, absichtlichsten, fäntasielosesten Anmache: „Rock me, baby, all night long.“ Echt. „You feel like my perfect underwear.“ Ein Song heißt „H.W.C“: „Give me your hot white come/ It’s the meaning of life/ Baby, you’re the best magazine advice.“ Liz Phair bringt es fertig, das irgendwie zu singen, ohne zu würgen.

Nächstes Mal: Sodomie.

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