Lovesick Blues :: The Life Of Hank Williams
„Lovesick Blues – The Life Of Hank Williams“ von Paul Hemphill ist nicht die erste Hank-Bio und wird nicht die letzte sein, unterscheidet sich aber durchaus von anderen lesenswerten, etwa der sehr studierten von Colin Escott. Hemphill verzichtet auf Fußnoten und musikologische Kleinarbeit, setzt ganz auf Erzählfluß. Den er aus Erinnerungen speist. Über seinen Vater, der Trucker war und mit dem er 1949 unzählige Meilen fraß, während Hanks Stimme aus dem Radio drang, ganz nah und schneidend, von grimmigen Schicksalsschlägen berichtend, von Treulosigkeit und Todessehnsucht. Songs, die den jungen Paul schaudern machten, die sich ihm tief einprägten. Erfahrungen in Echtzeit, neben denen die Nachempfindungen nachgeborener Autoren blass und blutleer erscheinen müssen. Wobei sich Hemphill nicht völlig der Mühe enthebt, analytisch und exegetisch zu argumentieren, aber eben eher en passant. An Kompetenz mangelt es ihm da nicht, bereits 1970 legte er mit „The Nashville Sound“ ein Standardwerk vor. das übrigens im Rainer Wunderlich Verlag auch eingedeutscht erschien und in Antiquariaten günstig zu haben ist. (ca. 32 Euro)