Luka Bloom -Between The Mountain And The Moon
Der Ire zieht ja gemeinhin gern, wenn auch nicht selten notgedrungen hinaus in die weite Welt. Wenn er auch eine Gitarre mitnimmt, sich frech eine neue Identität bei Suzanne Vega und James Joyce zusammenzimmert und dann als „An Irishman In Chinatown“ (Songtitel) auf Sinnsuche geht, kann schon mal ein so schönes Debüt wie ,Jliverside“ herauskommen. Auch der Ritt auf dem ,^Acotistic Motorbike“, wiewohl schon in der alten Heimat unternommen, brachte die Bewegung und Neugier, die der Titel versprach. Und das spartanische „Turf‘ immerhin noch große Einzelwürfe wie „Cold Comfort“.
In der zweiten Hälfte der 90er Jahre aber verlor sich Luka Bloom zunehmend in Esoterik und Heimatkitsch. Große Plattenverträge gab es dafür irgendwann nicht mehr. Was vielleicht der Kreativität auf lange Sicht gar nicht mal abträglich war. Nach dem Cover-Intermezzo „Keeper OfThe Flame“ zeigt sein „regulärer“ Einstand beim kleinen Hamburger Skip-Label zumindest gute Ansätze. Geglückt etwa die Versuche, seinem charakteristisch-vollen Akustik-Gitarren-Sound ein kleines Streichquartett unterzujubeln. Auch wenn man vielleicht nicht gleich Nick Drake in die Debatte werfen muss. „Monsoon“ und vor allem das fahl schimmernde „Moonslide“ sind gespickt mit leidlich originellen, doch allemal sinnlich-stimmigen Metaphern, romantischer Naturalismus, warm, klar, verlockend. „No matter where your travelling takes you, the bog will never leave you“, verkündet in „I’m A Bogman“ als treuer Hüter von Sumpf und Moos, getragen von heiter-perkussivem Folk-Flair.
Das Problem auf „Between The Mountain And The Moon“ sind eher zu viele nicht ganz so gute Songs, die guten Menschen auf der ganzen Welt gewidmet sind, irgendwo zwischen Thailand, Tibet und der Grünen Insel. Sinead O’Connor ist als distinguierte Gaststimme auf „Love Is A Place I Dream Of‘ immerhin am rechten Platz.