Lynyrd Skynyrd :: Last Of A Dying Breed
Große Gefühle, ikonische Riffs: Alles beim Alten in den Südstaaten
Lynyrd Skynyrd ist ein Synonym für Southern Rock wie Tempo für Taschentuch. Längst ist die vor mehr als 40 Jahren gegründete Band vor allem ein national treasure, eine Marke, die Musik zum Selbstverständnis des traditionellen Südens. Die letzten einer aussterbenden Art? Sicher.
Neben ihrem Stolz und der programmatischen Simple-music-for-simple-minds-Haltung hat sich die Band aber noch etwas anderes bewahrt: musikalisches Vermögen. Die Blues-Riffs, die schneidigen Soli, das Honky-Tonk-Klavier, alles akkurat und krisp gespielt. Würden Medlocke, Rossington und Van Zant hier die Zügel schleifen lassen, es wäre aus mit der Institution. So aber bekommt man auch auf „Last Of A Dying Breed“ die Musik, die man will (wenn man sie will). Beim Titeltrack dampfen die Slide-Gitarren, bei „One Day At A Time“ tremolieren die Background-Sängerinnen – das Lied klingt wie Nickelback light, ist klassischer Hardrock ohne Blasebalg-Kompressionen und kunstfernes Editing. Tugendhaft, natürlich, aber natürlich in seinem Klassizismus auch ungeheuer gestrig. Das nächste Lied heißt „Homegrown“, die Gitarren dräuen guttural – jetzt sind wir im Van-Zant-Land, die Gegenwehr schmilzt, auch weil die Produktion druckvoll ist und keinen Widerstand duldet. Bei „Ready To Fly“ ruft die sterbende Mutter den Sänger nach Hause und lässt das Leben noch einmal Revue passieren – die Gefühle sind so groß wie die Riffs ikonisch, so gehört sich das hier. Let them ride. (Roadrunner) Jörn Schlüter
Beste Songs: „Ready To Fly“, „Honey Hole“