m Tsotsi :: ¿ Der Tiger und der Schnee

Gavin Hood (Kinowelt) Graue Backsteine sind wackelig aufeinander getürmt, die rostigen Wellblechdächer haben überall Löcher, Abwasser rinnt über den matschigen Lehmboden. So sieht es in den südafrikanischen Townships aus. Das Elend hat ein Gesicht: Es ist schwarz, mit kindlichen Zügen, aber Blicken, in denen blinde Brutalität aufblitzen kann. Der verwaiste 19-jährige Gangster Tsotsi (Presley Chweneyagae) schlägt sich in den Straßen mit kleinen Diebstählen und Raubüberfällen durch. Eines nachts klaut er in einem Nobelviertel von Johannesburg einer schwarzen Frau den BMW. Als er davonrast, hört er auf dem Rücksitz ein Baby weinen. Er hüllt es in dreckiges Papier, irrt damit durch die Slums und zwingt eine junge schwarze Mutter, das schreiende Bündel zu stillen. Das packende, etwas rührselige Drama bekam den Oscar als bester Auslandsfilm. Extras: Audiokommentar, Makingof, entfallene Szenen und alternatives Ende. Dokumkentation. 3,5

Roberto Benigni (Concorde) Tragikomik hat bei Benigni eine ganz eigene Bedeutung. Er mischt leise Zwischentöne in seine überdrehte Fröhlichkeit, indem er wie in „Das Leben ist schön“ die Katastrophen der Weltgeschichte mit den Debakeln des Alltags verbindet. Dabei mutet er in seinem hektischen Humor schon wie eine Nervensäge an, was auch die Schriftstellerin Vittoria (Nicoletta Braschi) empfindet, die Benigni hier als Literaturdozent Attilio vergöttert. Als die Angebetete für eine Biografie über den Dichter Fuad (Jean Reno) nach Bagdad reist, wird sie bei einem Bombenanschlag schwer verletzt. Mit dem Mut der Verzweiflung schmuggelt Attilio sich als Rot-Kreuz-Helfer in den Irak. Wie ein heiliger Irrer stolpert er durch Minenfelder, beschwatzt mit seinem skurrilen Charme grimmige US-Soldaten an Straßensperren ebenso wie militante Iraker. Es gibt Nonsens und Slapstick wie beim Ritt auf einem Kamel durch die Wüste, meistens herrscht aber poetisches Chaos. In einer absurden Welt überlebt nur, wer an die Liebe glaubt, lautet Benignis alte, aber immer anrührende Botschaft. Extras: Entfallene Szenen. 3,0

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