Mark Olson & The Creekdippers – Creekdippin‘ For The First Time :: Fargo

Creekdippin‘ For The First Time“ ist ein Quer- und Zusammenschnitt der ersten drei Alben, die zwischen 1997 und 1999 nur via Internet, Mailorder oder bei Konzerten erhältlich waren. Hier hat der Chef persönlich kompiliert! Wie alles begann, da draußen in der kalifornischen Wüste. Nachdem sich Mark Olson von den Jayhawks losgesagt, mit Victoria Williams eine erschwingliche Bruchbude in Joshua Tree gekauft und bewohnbar gemacht hatte und dort – ermuntert von seiner Gattin – wieder die ersten Songs schrieb, spielte und in Eigenregie auch gleich aufnahm.

Er sei damals, schreibt Olson heute, „in a melancholy State“ gewesen. Wie das klingt bei einem, dem eine solche Gemütslage ja stets schon von außen attestiert wurde, zeigen Songs wie „Flowering Trees“ und „Eyes Are The Window“. Desert-Folk in seiner reinsten Form. Und mittenmang das herrliche „Run With The Ponies“, eine Erinnerung an die Jugend in Minnesota mit Mike „Razz“ Rüssel. Nur der Geiger durfte damals zur Küchen-Konferenz mit Haustieren und laufender Bandmaschine stoßen. Musik mitten im, mitten aus dem Leben.

Dann geht der Vorhang langsam auf. Für kaum auffallende Gäste wie den Gitarristen Marc Ford (The Black Crowes) und die Drummer Don Heffington und John Convertino (Calexico). Für Verbeugungen vor real (nicht mehr) existierenden Tanten, Omis und dem ewigen „Pacific Coast Rambler“, aber auch für eine Fantasiefigur wie „Cedric Harper“. Zuguterletzt drei Songs, die auf den Originalen noch nicht zu haben waren, aber teils anderweitig. So gab es „Louisiana Black Dog Moses“ bereits letztes Jahr als Abwandlung „One Eyed Black Dog Moses“ auf dem letzten regulären Album „December’s Child“. Das wirklich neue, fast improvisierte „Sunny Western Winter“, ein Outtake aus dem zweiten Album „Pacific Coast Rambler“, ist eher verzichtbar, im Gegensatz zur Verneigung vor Tom T. Hall, die aber auch schon auf dem Tribute „Real: The Tom T. Hall Project“ zu hören war: „It Sure Can Get Cold In Des Moines“.

Ebenso sicher kommen in der Wüste die Erdbeben zu Mark und Victoria. Neulich rumpelte es mal wieder, mit 7,2 auf der Richterskala. Ein bisschen erschrocken, aber nichts weiter passiert. Es kann weitergehen, da draußen in Joshua Tree, Kalifornien. Aber der Zauber der Anfange wird immer einmalig bleiben.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates