Maroon 5 – Songs About Jane
„Harder To Breathe“, die erste Single des in LA. beheimateten Quintetts Maroon 5, war ein Versprechen. Die fürs Rockformat ungewöhnlichen Harmonien, der glasklare, fiebrig elektrisierte Sound und schließlich die drängende, leicht ins Falsett kippende Stimme von Adam Levine ergaben zusammen ein starkes Stück für eine Debütband. Man wollte schon applaudieren.
Doch Obacht! Wie sich auf dem nun vorliegenden Debütalbum herausstellt, weißt die gelungene Single in eine ganz falsche Richtung. Denn auf „Songs Abend Jane“ vermengen Maroon 5 den tollen Rock von „Harder To Breathe“ mit einem Übermaß an Funk und Pop und bewerkstelligen so eine zwar recht beispiellose, aber dennoch wenig erquickliche Stilmelange.
„Sunday Morning“ klingt wie Stevie Wonder respektive Jamiroquai mit zwei lauten Gitarren, „Not Coming Home“ gar nach Michael und Janet Jackson. Sie finden, das könnte interessant sein? Ist es nicht. Denn leider fehlt es der bestimmt honorigen Synthese an durchschlagenden Songs, die es bei einem solchen Vorhaben dringend brauchte.
Dabei sind hier durchweg Könner am Werk. Wie tight bei „Shiver“ zusammen gegroovt wird, das würde in jeder Muckerkneipe Applaus produzieren. Und wie zumindest jedem zweiten Song eine überraschende harmonische Wendung zugrunde gelegt wurde, auch das hat gute Noten verdient Indes: Die Gefühle hinter den Liedern, die Glaubwürdigkeit, die Chemie schlussendlich, all das vernachlässigt die aalglatte Produktion von „Songs About Jane“. Und so bleibt einem am Ende nur ein Lied, um diese Platte in guter Erinnerung zu behalten – und die Hoffnung, dass Maroon 5 ihre Stärken bald von selbst erkennen.