Matchbox Twenty – More Than You Think You Are :: EastWest

Es ist selten ein guten Zeichen, wenn der hidden track den besten Teil eines Albums ausmacht. Im Fall von „More Than You Think You Are“ ist das leider so. Zwar mag auch „So Sad So Lonely“ kein Reißer für die Ewigkeit sein, es bietet aber wenigstens rockigen Schmiss ohne jenes Kalkül, das den Rest des Albums allzuoft in die Tiefen glattgebügelter Beliebigkeit zieht. So wird die Platte von nicht immer uncharmanten, doch oft kitschigen, überladenen Softrocknummern beherrscht Matchbox Twenty sehen das naturgemäß anders. Man habe diesmal von den produktionstechnischen Exzessen des Letztwerkes „Mad Seasons By Matchbox Twenty“ abgesehen und sei zudem nun rockiger als je zuvor, geben die in den USA unfassbar erfolgreichen Männer um Sänger und Chefsongwriter Rob Thomas zu Protokoll.

Der Auftakt mit „Feel“ lässt sich zunächst auch viel versprechend fordernd an. Wenn dann aber gleich beim Refrain auf die Bremse getreten wird, kurz darauf Keyboard-Gedüdel und Backgroundsängerinnen einsetzen, beginnt man erstmals zu ahnen, dass diese Platte weder mittels eines gebrauchten Vierspurgerätes in einem miengen Hobbykeller eingespielt wurde, noch dass den Jungs von Slipknot ob eines übermäßigen Konkurrenzdrucks der Angstschweiß aus den Gesichtsmasken tropfen wird.

Der nächste Titel „Disease“, hört sich dann gleich wie ein Überbleibsel aus Thomas‘ Short CutS von Willander 6? FußGrammy-gekrönter Zusammenarbeit mit Carlos Santana an. Als Co-Autor zeichnet hier allerdings Mick Jagger verantwortlich. Beruhigend zu wissen, dass Thomas jemanden gefunden hat, dem er im Notfall die Textzeile „you taste like honey, honey, tell me can I be you honeybee“ anhängen kann.

Wer danach noch auf große Überraschungen hofft, wird enttäuscht – bis zum überraschend gelungenen Ende. Insgesamt leider: Less than they thinktheyare.

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