Meat Loaf – Hang Cool Teddy Bear

Meat Loafs Platten sind wie die Filme von Jerry Bruckheimer. Es muss donnern, es muss blitzen, alles hat gewaltiger und größer zu sein als alles andere. Auch mit 62 bevorzugt Meat Loaf die großspurige Version des Rock’n’Roll, liebt es auf seiner neuen Rock-Operette „Hang Cool Teddy Bear“ bombastisch – und protzt mit einem Staraufgebot. Da ist Hugh „Dr. House“ Laurie, der in „If I Can’t Have You“ Klavier spielt. Da ist Jack Black, der in „Like A Rose“ den Duettpartner mimt. Da sind Steve Vai und Brian May, die in „Love Is Not Real“ und „Song Of Madness“ die Gitarrenarbeit übernehmen.

„Bat Out Of Hell“ scheint nur einen Gitarrenriff entfernt, wenn dieses Album mit dem theatralischen „Peace On Earth“ beginnt und Meat Loaf sich zu röhrenden Gitarren, überdrehten Drums, enthusiasmierten Streichern und einem aufgeregten Klavier von einer bedeutsamen Synkope zur nächsten stürzt. Zwar versucht er sich abermals an einem Konzeptalbum (ein Soldat liegt im Schützengraben und fantasiert zukünftige Szenarien seines Lebens). Dennoch ist „Hang Cool, Teddy Bear“ kein „Bat Out Of Hell IV“. Vor allem, weil Produzent Rob Cavallo Meat Loafs Bombast-Rock nun derart modernisiert, dass das Ergebnis den Alben früherer Auftraggeber Cavallos ähnelt: Green Day, My Chemical Romance und Paramore.

„Los Angeloser“ groovt modern, „If I Cant’t Have You“ wird raffiniert gesteigert. In „Love Is Not Real“ kommt dem Heldentenor ein New-Metal-Riff in die Quere. Wenn er in „California Isn’t Big Enough“ sein Ego auf Bundesstaatsgröße anschwellen lässt, fährt ihm die Leichtigkeit der Inszenierung ironisch dazwischen. Und obwohl Meat Loaf wieder einmal die coole Sau spielt, bleibt er in seinem Herzen Romantiker und liefert mit „Let’s Be In Love“ die obligatorische Ballade ab, in der er das Gestern und Morgen ausgeknipst, um sich heute im Walzertakt auf verschwitzten Bettlaken wälzen. Eine Szene, die auch Jerry Bruckheimer gefallen würde.

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