Milk :: Sanfte Ikone

Harvey Milk war 1978 in Amerika als erster bekennender Homosexueller in ein öffentliches Amt gewählt worden. Und es ist nicht nur künstlerische Anerkennung, sondern durchaus als gesellschaftliches Statement zu werten, dass die oft als konservativ verrufene Academy den Film und die Regie für den Oscar 2009 nominierte und sogar den Preis neben Hauptdarsteller Sean Penn auch Drehbuchautor Dustin Lance Black verlieh. Milk hat keinerlei Ambitionen, als er mit seinem Lebensgefährten Scott (James Franco) nach San Francisco zieht und in der Castro Street ein Fotogeschäft eröffnet. Doch es herrscht Aufbruchstimmung, Bürgerrechtler demonstrieren überall im Land. Milk prangert die Diskriminierung von Schwulen an. Er ist ein glänzender Redner und sanfter Provokateur und kandidiert schließlich für den Stadtrat. Penn fängt grandios den komplexen Charakter ein und das Charisma aus Showtalent, Ruhe, Unbeugsamkeit und Bescheidenheit trotz unverkennbarer Eitelkeit. Und Van Sant kombiniert Archivbilder nahtlos mit Spielszenen, porträtiert feinfühlig private Situationen, macht aus dem reaktionären Gegner Dan White (Josh Brolin) kein Klischee und endet brillant mit einer tragischen Sequenz. Extras: Interviews, Features, weitere Szenen.

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