Missouri – It’s A Glow-In-The-Dark Good Time

Geborgte Identitäten? Gezielt gesuchte Wahlverwandtschaften? Der Missouri fließt jedenfalls mal wieder ganz woanders, diesmal durch Nürnberg, wo drei Minimalisten gleich und dann immer wieder gern ins Grundsätzliche gehen. Wofür Heimat, Zuhause denn überhaupt gut sei, welchen Preis man dafür zu entrichten habe, wofür es überhaupt stehe, will das Trio zum Auftakt wissen, bevor es sich dann doch wieder die Kante gibt Provinz, elende. Provinzelend.

„Have you ever fucked your idol?“ („Starlust“). Nicht wirklich. Und für die einsame Nummer mit sich selbst ist der Kopf jetzt auch zu kraus. Die Musik kommt als akustisches Skelett Sparsame, offene Slow-Motion-Gitarre, keine Rhythmusgruppe, dafür Orgel, Fender Rhodes, Synthesizer, Harmonium. Die langsame Nummer hält Akkorde wie Honig-Tropfen, Klänge wie ein Schaumbad, eher Fichtennadel als Orange. Kreuzen Trad-Harmonien ihre Wege, setzen sie auf Wandel durch Annäherung: „Missouri plays a traditional“.

Tja, auf der Achterbahn des Lebens ist halt so manche Fahrt vergebens. Und Missouri stürzen immer dort ab, wo sie das Grundsätzliche strecken und mit (zu) großer Geste forcieren und Sänger Red abschmiert in manieriertes Pathos („Every Single Day“). Es gibt schon einen Mark Kozelek (Red House Painters). Und das sollte reichen. Der Missouri ist halt doch weit. Da sollten sich Missouri doch öfter einfach hinstellen, ihr Fenster zum Hof öffnen und ein bisschen „Monsieur Hire“ spielen.

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