Monta – Where Circles Beqin
Es tut sich was bei Tobias Kuhn. Neueste Fotos zeigen ihn mit einem nachdenklichen, ja schwer melancholischen Gesichtsausdruck. Die Haare verwuschelt, dazu noch ein Dreitage-Gestoppel – aber die letzte Platte von Miles, denen Kuhn noch immer die Treue hält, hieß ja schon „Don’t Let The Cold In“. Alle Zeichen stehen auf Kunst: Der große Fritz Ostermayer spielt im Monta-Video „Tm Sorry“ die Hauptrolle, mit Phillip Boa hat Kuhn eine „Tandem-7-Inch“ veröffentlicht Das erste Monta-Lebenszeichen – die EP „Always Altamont“ (2003) – war schon ein erfreulicher Lichtblick, verlor sich jedoch noch in etwas zu vielen Klangexperimenten. Dieses Manko hat Kuhn nun weitestgehend abgestellt und fährt mit einer vergleichsweise überschaubaren Instrumentierung durch die zehn neuen, durchweg im Midtempo gehaltenen Songs. Der Opener „Farewell Dear Ghost“ zeigt Kuhn dann auch schon als deutlich gereiften Songwriter und Texter. Er kämpft mit der anderen Seite, das Lied schleppt sich dahin, dann setzen Flügelhorn und Schrammelgitarren ein. Am Ende ist alles für die Katz, die Hoffnung bleibt: „Please don’t go/ You are all.“
Auch sonst hat Tobias Kuhn seine Melodien nicht beim billigen Jakob gekauft. „I’m Sorry“, „Long Live The Quest“, „A Subsitute“ und „This Is My Lie“ sind sehr gut gelungen, „The Awakening“ erinnert dezent an die frühen Radiohead. Ein Singer/Songwriter-Album auf erstaunlich hohem Niveau, dass klugerweise die Songs für sich sprechen lässt und auf Effektheischerei netterweise verzichtet. Wie singt Kuhn in „Parachute“ ganz richtig: „Tm on my way, no doubt“ Gut zu wissen.