München – Steven Spielberg

Unter lauter Arthouse-Regisseuren war Spielberg bei den Oscar-Nominierungen 2005 der einzige Vertreter der etablierten Studios. Gleichwohl ist „München“ einer seiner ambitioniertesten und umstrittensten Filme. Atmosphärisch orientiert an „French Connection“ und dem europäischen Polit-Thriller der 70er Jahre, erzählt Spielberg die Vergeltung des Mossad an den Drahtziehern der Attentate während der Olympischen Spiele 1972, als Palästinenser elf israelische Sportler töten. Avner (Eric Bana), Führer einer fünfköpfigen Killertruppe, zweifelt jedoch bald an Rechtmäßigkeit, Sinn und Moral der Rachemission und wird paranoid. Spielberg thematisiert den Kreislauf des Lebens, die Spirale der Gewalt. Die Attentäter werden zu Opfern, die Rächer später selbst zur Zielscheibe. Sie sind keine Superagenten, und Spielberg inszeniert auf die Art manch einen beklemmenden Hitchcock-Moment wie den Anschlag, bei dem ein Sprengsatz in einem Telefon installiert ist und ungeplant ein kleines Mädchen den Hörer abhebt. Extras: Einführung von Spielberg, kurze Features.

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