Mushroom – FoxyMusic

If youre going to San Francisco/ Be sure to wear some mushrooms in your head“ – eine Textzeile, die Scott Mackenzie wohl niemals gesungen hätte. Und so wenig, wie der ein Hippie war, sind Mushroom, ihrem spekulativ angelegten Bandnamen zum Trotz, auf dem Bewusstseinserweiterungstrip. Wer das Oktett aus Frisco dennoch süffisant als charmant-dilettantisches Kifferkollektiv abtun möchte, tut sich selbst keinen Gefallen.

Mushroom verstehen es nicht nur, ihre Instrumente richtig zu spielen, sie tun es auch mit Bedacht und Unterbau. Ihre Musik ist in der Tat foxy, schlau also, und entwickelt im kollektiven Miteinander eine Art von Komplexität, die reiner, zweidimensionaler Kompliziertheit kaum ferner sein könnte.

Das ein ums andere Mal mit Mushroom verbundene Future-Jazz-Klischee andererseits trifft trotzdem nicht zu, es sei denn, die Siebziger sind die Zukunft. Can und Faust treffen Hancock, Miles und Soft Machine im Chicago 2001. Aufgeklärte Psychedelia, analoge Elektronik, eine Steve-Vai-Gitarre hängt im BRD-Swamp-Groove.

Das ist eklektisch, also unausweichlich modern, und schmeckt deutlich mehr nach Pop als nach ernstgesichtiger Kultur. Dennoch kann man sich fragen, ob das Endergebnis die allgegenwärtige Nebensächlichkeit braucht, die es ausstrahlt Etwas mehr von der strafferen Direktheit des Remix-Albums „Compared To What“ hätte der Furchdosigkeit im konzeptionellen Gedudel sicherlich keinen Schaden zugefügt. Vermutlich das traditionelle Problem, Musik auf Tonträger zu bannen, die sich jedes Mal, wenn sie gespielt wird, neu ausformt. Live hat die Sache deutlich mehr Fokus.

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