My Name Is Joe von Ken Loach

Die Spieler heißen Müller, Netzet, Beckenbauer – doch in den Trikots stecken keine deutschen Europameister (EM ’72), sondern arbeitslose Kicker aus Glasgow. Der Trainer dieser schlechtesten Fußballmannschaft Schottlands ist Joe (Peter Mulan, Darstellerpreis von Cannes). Der Alkoholiker ist seit einem Jahr trocken, aber ohne Arbeit Als er die spröde Sozialarbeiterin Sarah (Louise Goodall) kennenlernt, erwacht unter seiner rauher Schale ein zunächst noch unbeholfener Charmeur. Er tapeziert ihre Wohnung – und wird prompt von einem Spion des Arbeitsamts erwischt Er kümmert sich liebevoll um einen seiner Spieler, der Probleme mit Dealern hat, und er verdingt sich aus Freundschaft als Drogenkurier. Nach Loachs Ausrutschern „Land And Freedom“ und „Carla’s Song“ hat Großbritanniens Vorzeige-Sozialfilmer wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Die ambivalenten Figuren sind genau gezeichnet, die Atmosphäre des tristen Glasgower Vororts stimmt – und wenn Joe am Ende die lokale Drogenmafia aufmischt, weht sogar ein Hauch von Actionfilm über die Leinwand.

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