Neil Young – Greatest Hits

Wenn es um Klangtreue geht, ist mit Neil Young nicht zu spaßen. Kaum ein anderer Künstler bringt soviel Zeit und Unbestechlichkeit auf, keiner gilt als so kompromißlos in Sachen Sound-Produktion und -Reproduktion. Was dem grantelnden Genauigkeitsfanatiker den Ruf eines audiophilen Kauzes eingetragen hat, freilich nur unter Menschen ohne Ohren („klingt doch eh alles gleich“) sowie solchen mit gegenläufigen Prioritäten („Hauptsache praktisch und billig“). Auch Youngs Plattenfirma findet akribische Qualitätskontrollen und aufwendige Überspielverfahren eher lästig und bestimmt unwirtschaftlich, weshalb der Control-Freak seine „Greatest Hits“ nun auf dem geistesverwandten, audiophil denkenden Label Classic Records veröffentlicht. Sämtliche Fertigungsschritte wurden von ihm und seinen Engineers überwacht, kein Detail wurde außer Acht gelassen. So und nicht anders, sagt Neil Young, möchte er seine Musik gehört wissen. Einleuchtend, denn der Unterschied zu den bisher bekannten Pressungen ist frappierend. Nie klangen diese Klassiker wärmer, präsenter, räumlicher. Auch die Track-Auswahl übernahm Neil selbst, das Sequencing ist chronologisch, beginnend mit „Down By The River“ und endend mit „Harvest Moon“. Eine 7inch-Single auf blauem Vinyl mit „The Loner“ und „Sugar Mountain“ ist der Doppel-LP beigelegt, und die ganze Edition ist mit rund 50 Euro zwar nicht wohlfeil, jedoch jeden Cent wert. Ein Hörerlebnis, das sich kein Neil-Young-Fan versagen sollte.

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