Neil Young – Road Rock Vol. 1

Onkel Neil, 55. Der Welt urwüchsigster Rocker. Seit fast vier Jahrzehnten im Geschäft, Trilliarden Platten verkauft, mehr als 30 LPs veröffentlicht. Wohnt auf der Ranch, kümmert sich rührend um seinen behinderten Sohn. Seine Mega-Band heißt Crazy Horse – so klingt sie, so sieht sie aus. Raue Gesellen, raue Musik, raue Sitten. Neil, dieser Büffel. Ein Pfundskerl. Früher bei den Band-Legenden Buffalo Springfield und Crosby, Stills, Nash & Young (als Young), mit denen er sich seit Jahrzehnten wiedervereinigt. Wechselt die Stile wie Lama-Decken. Schrieb einige der ergreifendsten Mega-Balladen der Welt („Like A Hurricane“, „The Needle And The Damage Done“, „After The Goldrush“). Singt weinerlichen Sopran. Seine Gitarre klingt wie Gewitter.

Macht einen Riesen-Job als längster Gitarrist der Welt (kann fünf Minuten am Stück, und das seit fast vier Jahrzehnten). Ließ sich nie vereinnahmen, schrieb Absage an Coca-Cola und Pepsi („This Note’s For You“). Nahm ein halbes Dutzend Live-Alben mit immer denselben Songs auf („Like A Hurricane“, „The Needle And The Damage Done“, „After The Goldrush“). Erfand den so genannten Grunge, später von Kurt Cobain (T 27) übernommen, und den Satz „It’s better to burn out than to fade away“. Trägt nur Holzfällerhemden und zerrissene Jeans (berühmt: die Jeans auf der Plattenhülle von „After The Goldrush“). Hobbies: Modelleisenbahn in der Scheune und stampfend Gitarre spielen.

Vermengt die Musik von Bob Dylan (59, „Blowin‘ In The Wind“) mit der von den Rolling Stones (ca. 57, „Satisfaction“), und das seit fast vier Jahrzehnten. Kündigt seit fast vier Jahrzehnten den Karriere-Rückblick „Archive“ an, auch für dieses Jahr wieder. Statt dessen sentimentales Spätwerk „Silver And Gold“ mit Liedern über Hufeisenmänner und darüber, wie es ist, wenn alle in die Kneipe gehen, man selbst aber zu Hause bleibt.

Nun neues Mega-Live-Album „Road Rock Vol. 1“: Monster-Versionen von „Cowgirl In The Sand“ (18.10 Minuten) und „Tonight’s The Night“ (10.34). Auch riesig: „Walk On“ (4.01), „Words“ (11.07). „Motorcycle Mama“ (4.12), „All Along The Watchtower“ (8.11) von Bob Dylan (59, „All Along The Watchtower“). Macht nur noch, was ihm passt, z. B. Gitarre spielen, auf der Veranda sitzen, Modelleisenbahn bauen, sich mit Crosby, Stills, Nash wiedervereinigen. Young kündigt mehrere unterschiedlich lange Teile von „Road Rock“ an. Aber nicht für dieses Jahr.

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