New Orleans Funk

Memphis-Soul, Chicago-Blues, Detroit-Rock und Motown, Philly-Sound – alles gute Adressen, alles stilprägende Kapitel lokaler Aktivitäten mit grenzüberschreitenden Qualitäten. Doch Brutstätte und steter Quell vitaler und Genre-sprengender Klänge ist und bleibt New Orleans! In der tropisch-schwülen Hitze dieser Delta-Metropole wurde musikalisch schon immer auf mehr als zehn Flammen gekocht; was Wunder, denn die Köche waren französische Siedler, Sklaven aus der Karibik und Polka-selige Menschen germanischer Provenienz.

Dass hier um die vorletzte Jahrhundertwende („In the year 1909 I invented the jazz“ – so Lügenbaron Jelly Roll Morton) that crazy little thing called jazz von Nick La Rocca mit seiner Original Dixieland Jazz Band via Chicago und New York in die Erdumlaufbahn geschickt wurde, ist eine der unendlichen N. O.-Geschichten. Dass hier ein paar Dekaden später Leute wie Professor Longhair oder Huey Piano Smith den Funk in all seinen Spielarten definierten, eine andere. Die aber mit dieser Compilation – Untertitel „New Orleans: The Original Sound Of Funk 1960-75“ – trefflich und kenntnisreich aufgerollt wird.

Dem Kenner muss man nur ein paar der hier Mitwirkenden nennen – Lee Dorsey, Robert Parker, Eddie Bo, The Meters, Allen Toussaint oder Ernie K. Doe -, und er schnalzt in Erwartung auf das Kommende mit der Zunge. Alle Unwissenden dürfen hier blind zulangen, denn hier heißt es bar jeder Übertreibung: satisfaction guaranteed!

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