New Secrets :: Das kontrastarme LP-Cover zeigt von

Dennis Callaci hingekritzelte Gegenstände, Schwarz auf Rostbraun, dazu Bezeichnungen, die Rätsel aufgeben. Eine Uhr steht für Todessehnsucht, eine Erdnuss für die Unendlichkeit. Ähnlich hintergründig, ja obskurantisch geht es oft in den Texten zu. Einem alten Mann im Regen wird gegen seinen Schmerz ein Schirm offeriert und ein herzhaftes „Hallelujah!“, andernorts muss nach Anhaltspunkten gesucht, nach Handlungsfäden gefahndet werden. Der Albumtitel lügt nicht. Die Musik hingegen, aufgenommen in Callacis Esszimmer, lässt an Klarheit und Konkretion nichts zu wünschen übrig. Es ist Simon Joyners Band, die vornehmlich für den Ton sorgt, so sparsam wie organisch. Live mitgeschnitten, lässt sich der Klangkörper bisweilen auf kleine Feedback-Scharmützel ein, übertüncht damit aber nirgends die Gesangsspuren, von den beiden alten Kumpels anteilig besetzt, stets entlang der Melodielinie, dieselbe freilich eher eskortierend als umarmend: nicely out of tune. Dem Songwriter Simon Joyner wird ja gern gehuldigt, dem Sänger gegenüber werden indes ob seiner geringen Tontrefferquote nicht selten Vorbehalte geäußert. Den Musiklehrern und Freunden des gepflegten Dur-Dreiklangs wird es Joyner nie recht machen können, doch lässt er seinen Songs eine Art von Gerechtigkeit angedeihen, von der die Harmonielehre nichts weiß. So klingt „The Frayed End Of The Rope“ adäquat ausgefranst und „Lost Invitations“ eben nicht gefunden, sondern verloren.(Shrimper)

Charles Walker & The Dynamites

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