Newton Faulkner – Rebuilt By Humans
Newton Faulkner hat es einem nicht leicht gemacht mit seinem Debüt, „Handbuilt By Robots“ (2007). Der Mann kam einem sympathisch vor, Gitarre spielen konnte er auch. Doch die Platte dazu schien trotz der gelegentlich guten Songs zweidimensional und oberflächlich. Zu wenig Zeit, sagt Faulkner jetzt und will mit diesem Album alles besser machen.
„Rebuilt By Humans“ hilft begreifen, was der Künstler vorhat. Wohl sind die Sounds wieder kristallklar und blitzsauber, doch man versteht die Ästhetik jetzt nicht mehr als Zugeständnis an die Erfordernisse des Marktes, sondern als Stilwille. Man darf an Faulkner weder die Messlatte des Indie-Kleinkünstlers anlegen, noch ihn einfach so ans Formatradio abgeben.
Auf „Rebuilt…“ vermengt Faulkner seine Gitarre mit Synthies und Geräuschen, legt die ganz unterschiedlich organisierten Arrangements ganz eng an. Und findet einen Ort, an dem sich sonst noch niemand breit gemacht hat. Es ist immer noch jener – unbedingt verzichtbare – Feel-Good-Beach-Reggae-Pop im Programm, der Faulkner in Australien gut ankommen lässt und dazu führt, dass wir ihn als eine Art britischen Jason Mraz wahrnehmen. Aber es ist auch ganz andere Musik auf der Platte. Das mit Bassdrum, Handclaps und perkussiver Gitarre aufgeführte „Badman“, eine leicht bedrohliche Reflexion übers Weglaufen. Die warm wogenden Folk-Lieder „I Took It Out On You“, ,.I’m Not Giving Up Yet“ und „Been Thinking About It“, in denen Faulkner viel erzählerische Kraft entfaltet. Das von dicken akustischen Gitarren befeuerte „If This Is It“, die erste Single. Das beschwörende „Resin On My Heart String“, ein schön gesetzter Songwriter-Pop par excellence.
Mehr kompositorische Qualität, mehr künstlerische Eigenheit, mehr Kraft als Performer: Faulkner kann auf dieser Platte in allen Disziplinen zulegen. Das ist doch schön! Man kann den Rasta-Mann jetzt sympathisch finden und obendrein seine Musik mögen.