Nik Freitas :: Saturday Night Underwater

Der virtuose Multiinstrumentalist nähert sich dem Softrock an.

Conor Oberst, Maria Taylor, Azure Ray, Rilo Kiley: Alle wollen Nik Freitas. Seit vier, fünf Jahren gehört der in Los Angeles lebende Multiinstrumentalist zur erweiterten Saddle-Creek- und Team-Love-Familie, spielt seine eigenen Lieder und die der anderen. Gut so! Freitas ist ein famoser Musiker.

Auf seinem neuen Album geht es dem Vernehmen nach um bestimmte Drum Machines und Analog-Synthies – Freitas lässt sich für sein jeweiliges Album offenbar immer von den Instrumenten leiten, die in seinem Gartenlaubenstudio gerade angeschlossen sind. LoFi-Klangtüftelei, verschmitzte 70s-Folkpop-Repliken, Beatles-Harmonien, der jungenhafte Gesang wie von Paul Simon oder Josh Rouse – alles hinlänglich bekannt und auch auf „Saturday Night Underwater“ sehr schön anzuhören. Neu ist nun die größere Nähe zum alten MOR-Softrock, den Freitas in vier, fünf Liedern nachempfindet.

Diese Art des liebevollen Anordnens, des Sich-leiten-Lassens von den Klängen im Ohr, können vor allem solche Musiker, die ihre Lieder nicht nur selbst schreiben, sondern auch spielen und aufnehmen. Da ist Freitas eine Art kalifornisches Pendant zu Jason Collett, der in der Szene um Torontos Broken Social Scene eine ähnliche Rolle spielt. Es sind keine aufgekratzten Performances auf diesen Platten, manchmal noch nicht mal ungewöhnliche Lieder – nur eine stille Liebe zum Detail und zum kleinen Glück der richtigen Note. Freitas hat dieses Glück in einer Tour. (Affairs Of The Heart/indigo) Jörn Schlüter

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