Nikki Sixx – The Heroin Diaries
The Heroin Diaries (Simon & Schuster, ca. 22 Euro) von Nikki Sixx (mit lan Griffins) sind die gesammelten Tagebuchaufzeichnungen des Mötley Crüe-Bassisten, der im Jahre 1987 allerdings hauptsächlich Heroinabhängiger und Paranoiker war. Das allzu wüste schwarz-rote Layout, das wohl Blutspritzer und generelles Chaos suggerieren soll, stört den Lesefluss leider immens, doch hat Sixx immerhin, was vielen seiner Hair-Metal-Kollegen fehlt: eine gewisse Distanz zur eigenen Figur. Er beschreibt diesen „Sikki“ als seltsamen Typen, der aus Unsicherheit und Größenwahn immer mehr Drogen nimmt, schließlich Zwerge im Garten sieht, bis er irgendwann klinisch tot ist. Viele dieser Geschichten sind für Crüe-Kenner nicht neu. doch Sixx erspart uns weder grausame noch lächerliche Details; diverse Figuren aus dem L.A.-Zirkus kommentieren seine Einträge, sie sind nicht immer seiner Meinung. Und manche Kollegen waren wahrscheinlich sogar wütend über so viel Ehrlichkeit, denn Sixx erlaubt es sich auch, ganz nebenbei zu erwähnen, dass Jon Bon Jovi gern Prostituierte mit viel Gelaber langweilte und Slash nach zu viel Koks immer ins Bett machte. Details, die wir vielleicht doch nicht wissen wollten,