North Of America – TheSepultura

Post-Hardcore auf den Spuren von Polvo, Shellac undPavement Schon 1999 ließen North Of America aus dem kanadischen Halifax mit ihrem zweiten Album „These Songs Are Cursed“ die Connaisseure des Post-Hardcore und des Gitarrenrock aufhorchen: Der mitreißende Longplayer weckte längst schlummernde Erinnerungen an selige Dischord-Tage und hatte mit „Speech Is An Experiment“ eine feine Hommage an die frühen Pavement sowie komplexvertrackte Songs zwischen Fugazi, Polvo und Shellac zu bieten, die trotz aller Sperrigkeit nicht zu bloßem Math-Rock verkamen.

Auf der 6-Track-EP „The Sepultura“, die die Wartezeit bis zum nächsten Album verkürzen soll, beweist das Quartett, das Instrumente und Gesang permanent untereinander vertauscht, einmal mehr Humor: Standen die Songs des Vorgängers noch unter dem Bann eines Fluchs, so hat man die vorliegende EP mit einem geheimnisvoll dräuenden Cover-Artwork ausgestattet und „The Sepultitra“ genannt – was, wie wir seit der gleichnamigen Trash-Metal Combo aus Bela Horizonte wissen, auf portugiesisch „Grab“ bedeutet. Die Songs? Heißen „Now You’ve Got bur Doctorate, Don’t Forget To Doctor It“ oder „That’s A Convincing Argument, Michael“. Der Indie-Theoretiker hat freilich nicht nur seinen Spaß an solcherlei humoristischen Ausbrüchen, sondern ebenso an den intelligent verschachtelten Song-Strukturen der Kanadier: Diese wirken noch bruchstückhafter als auf dem Vorgänger und lassen eine deutliche Verwandschaft zu den bereits arrivierten Bands Modest Mouse und Three Mile Pilot erahnen.

North Of America machen es dem herkömmlichen Hörer gewiss nicht leicht, Freunde des Verzwickten und Subtilen dagegen werden durch „The Sepultura“ an die ganz alte Schule des Indie-Rock erinnert. Eine Hoffnung für die nächsten Jahre sind North Of America in jedem Fall. Falls Doug Mansch mal schlapp macht. Das ist übrigens der Chef von Built To Spill

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