Nuggets

Jon Pousette-Dart – I’m The Man For You (Taxim)

Angefangen hat Jon Pousette-Dart in den Sechzigern bei Tony & The Tygers, zu denen Tony und Hunt Sales (später Tin Machine) zählten. Mitte der Siebziger gründete er die Pousette-Dart Band, mit der er bis 1980 vier exzellente Alben, randvoll mit Westcoast, Folk und Rock, einspielte. Auf seinem Solo-Debüt knüpft Jon, der in den Achtzigern zwischen allen Punk-, New Wave- und Disco-Stühlen saß, stilistisch nahtlos an die „guten alten Zeiten“ an, wobei lobend zu erwähnen wäre, dass sein Gitarrenspiel dank seiner langjährigen Studio-Tätigkeit noch filigraner und reifer geworden ist Ein höchst willkommenes Comeback!

Bob Collum – Low Rent Romeo (Line)

Mit seinem ’99er Debüt bewies Bob Collum ein sicheres Händchen für gute Popsongs, mit dem Nachfoler „Low Rent Romeo“ ist er gar noch experimentierfreudiger geworden und wagt sich vom Gitarren-Pop-Pfad auch mal in Country- und Rockabilly-Gefilde. Und wieder garantieren Produzent Lou Whitney (u. a. Jonathan Richman und Del-Lords) und sein Skeletons-Kollege Walt Bowers an der Hammond B 3, dass nichts ins Seichte abdriftet, dass Pop, Rock und Country so klingen, als sei alles in der Blütezeit der jeweiligen Genres entstanden. Mit anderen Worten: zeitlose Songs, guter Songwriter.

Devils & Soehne – Sex, Drugs & Hillbilly (Neckartone)

The Big Barn Combo – Comin All The Way From Detroit (Woodward Records)

Strange, die einen kommen aus dem idyllischen Calw im Schwarzwald, die anderen aus motor city Detroit, doch beide verbindet eine musikalische Liebe zum amerikanischen Süden. Die Devils aus Calw setzen auf Western-Swing und brillieren mit perfektem picking und einem kompetenten Mann an der Lap Steel; Upright Bass und die Harps sind auch nicht von schlechten Eltern. Die Scheunen-Combo aus Detroit hingegen präferiert Rockabilly und hat sich mit ihrem unaffektierten approach bereits in die Billy-Oberliga vorgerockt. Ray Campi schätzt sie als Begleiter; die Stray Cats-Krone winkt…