ONE NIGHT STAND von Mike Figgis :: ab 25. September

Der englische Regisseur Mike Figgis („Leaving Las Vegas“) ist bekannt für seine unterkühlte Eleganz. Aber die Werbefilmästhetik an der Oberfläche wird stets durchbrochen von unmerklichen Rissen, die das Gefüge zu zerstören drohen. So verleitet „One Night Stand“ voreilig dazu, ihn als ein seichtes Melodram abzutun. Die Zufallsbekanntschaft zwischen dem schwarzen Geschäftsmann Max (Wesley Snipes) aus L. A. und der geheimnisvollen Karen (Nastassja Kinski) endet nach gemeinsamem Kammerkonzert und glücklich überstandenem Überfall, bei dem er ihr das Leben rettet, im New Yorker Hotelzimmer mit einer heißen Liebesnacht. Beide sind verheiratet und verlieren sich aus den Augen, bis sie ein Jahr später am Krankenbett des mit Aids infizierten Charlie (Robert Downey jr.) wieder aufeinander treffen: Max ist Charlies Freund, Karen dessen Schwägerin. Diese Groschenroman-Dramaturgie benutzt Figgis, um pointiert über Promiskuität und Ehe zu reflektieren, und trotz leichterer Grundstimmung folgt der Film dem Rhythmus von Figgis‘ eigenen elegischen Jazz-Klängen.

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