Owning Mahowny :: Start 7. 10.

Das Jacket spannt sich über seinem Bauch, der Hemdkragen ist zu eng. Den Kopf hält er fast immer gesenkt, und immer wieder streicht er mit der Hand über die Stirn. Seine Stimme ist meist leise und klingt gequält. Eigentlich will er gar nicht reden. Dan Mahowny ist ein Spieler. Zehn Millionen Dollar hatte der Bankangestellte aus Toronto Anfang der Achtziger in nur zwei Jahren veruntreut und in Atlantic City verzockt. Ein Kriminalfall, den der Regisseur Richard Kwietniowski geradezu sparsam und dennoch überaus suggestiv schildert. Und die Tragödie eines innerlich versteinerten Menschen, den Philip Seymour Hoffman unnachahmlich verkörpert. Mahowny bleibt ein Rätsel, reglos selbst bei Gewinnen. Er ignoriert Champagner, Luxussuite und Callgirls, die ihm als gutem Kunden angedient werden. Mechanisch wie die Geschäfte von Kreditinstituten und Kasinos läuft seine Manie in ihm ab. Voyeuristisch folgen ihm die Überwachungskameras. Kwietniowski lässt sich zu keiner sentimentalen Analyse verleiten, sondern erzeugt mit Hoffman eine erschreckende Atmosphäre permanenter Anspannung.

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