Man darf Dennis Burmeister wohl einen Freak nennen. Seit 25 Jahren sammelt er alles, was es zu Depeche Mode zu sammeln gibt. In diesem 430-Seiten-Wälzer sind also viele Raritäten – Merchandise, Autogramme, Poster, Kassetten – zu sehen, aber „Monument“ ist nicht nur Kuriositätenkabinett, sondern ebenso Werkschau und Bildband. So wird die Geschichte der berühmtesten Synthie-Pop-Band […] mehr…
So manche seiner Erläuterungen zu den Platten seiner Band The Roots hatten schon Reclam-Heft-Länge, nun erklärt uns Ahmir Thompson „The World According To Questlove“. Gemeinsam mit „New Yor-ker“-Redakteur Greenman entstand eine seltsame Mischung aus Autobiografie und Musikhistorie, Philosophie und Attitude. Thompson schreibt über Platten, die er liebt, und erinnert sich – oft mit dem gewitzten […] mehr…
Wer Larcenets „Der alltägliche Kampf“ oder „Die Rückkehr aufs Land“ kennt, wird sich verstört die Augen reiben. Denn der französische Comiczeichner und -autor, übrigens ehemals Sänger einer Punkrock-Band, lebt in „Blast“ seine dunkelsten Seiten aus. Die ursprünglich auf drei Bände angelegte Reihe – inzwischen ist ein vierter in Planung – handelt vom unter Mordverdacht stehenden […] mehr…
Ein „Provisorium“ für die Ewigkeit: 13 Jahre nach Erscheinen liegt Wolfgang Hilbigs (1941-2007) letzter Roman nun als sechster Teil einer siebenbändigen Werksausgabe vor. Man kann mit diesem zeitlichen Abstand viel in die stark autobiografische Geschichte eines schweren Alkoholikers, ehemaligen DDR-Industriearbeiters und späten Schriftstellers hineingeheimnissen, der in den 80er-Jahren – mit einem Visum ausgestattet – zwischen […] mehr…
Mit großer Leichtigkeit inszeniert der Oscar-Gewinner Boyle („Slumdog Millionär“) diesen Heist Movie zu einem schwindelerregendes Genremeisterwerk. Goyas Gemälde „Flug der Hexen“ will der junge Auktionator Simon (James McAvoy) mit der Bande des Gangsters Franck (Vincent Cassel) stehlen. Der raffinierte Überfall gelingt und geht dennoch doppelt schief. Simon betrügt seine Komplizen ums Bild und kann sich […] mehr…
Paul Verhoeven ist der unverstandene Genius des amerikanischen Unterhaltungskinos. Wobei der Begriff des Genies an sich schon problematisch ist. Verhoevens Filme eignen sich nur bedingt zur intellektuellen Anteilnahme, obwohl das holländische Enfant Terrible (mit einem Doktor in Mathe und Physik) zweifellos intelligenter als die Mehrheit seiner Kritiker ist, die seinem Spektakelkino in der Vergangenheit Geschmacklosigkeit, […] mehr…
Future Bible Heroes Partygoing **** Woog Riots From Lo-Fi To Disco *** Washed Out Paracosm **** The Cairo Gang Tiny Rebels **** Spider John Koerner What’s Left Of Spider John ***1/2 Man konnte „Love At The Bottom Of The Sea“, dem letzten Album der Magnetic Fields, schon anhören, dass Stephin Merritt sich nach den Ausflügen […] mehr…
Larcenets ambivalentes Psychogramm eines mutmaßlichen Mörders bricht sich in düsteren Tuschezeichnungen Bahn; in scharfem Kontrast dazu stehen farbenfrohe Kritzeleien seiner Kinder Lilie und Lenni, die den titelgebenden „Blast“ versinnbildlichen, einen Moment lichter Offenbarung. Dass der dritte Band, der im Dezember erscheint, „Augen zu und durch“ heißen wird, man darf es als Warnung verstehen. Doch wehe […] mehr…
In seinen letzten drei Romanen tauschte William Gibson die Science-Fiction-Kulissen gegen realistische Sets. Dieser Essayband verrät den Grund: „Zukunftsmüdigkeit“. Seine Generation (Jg. 1948) sei mittlerweile in der Zukunft angekommen und entdecke nun, „dass sie nicht so großartig ist, wie man sie sich vorgestellt hat“. Ohnehin hat er schon oft genug die Zukunft gesehen -in Tokio. […] mehr…
Ihr Ex-Freund, der Musiker Paul Casablancas, wurde erschossen; außerdem fehlen fünf Gitarren aus seinem Besitz. An einen Raubmord glaubt die in San Francisco lebende Claire DeWitt jedoch keine Sekunde. Die womöglich beste, sicher aber ungewöhnlichste und derangierteste Privatdetektivin der Welt, deren esoterische Schrullen durch die formidable New-Orleans-Phantasmagorie „Die Stadt der Toten“ bekannt sind, macht sich […] mehr…
Stück für Stück, in schlichten, unaufgeregten Sätzen entblättert Peter Stamm diese Geschichte, bis all seine Figuren nackt dastehen. „Nacht ist der Tag“ handelt von den Masken, die wir alle tragen, und vom Gesichtsverlust, von emotionaler und physischer Blöße, Beziehungen und Entfremdung, Oft schon hat man den Schweizer Autor als Meister der kleinen Form gepriesen und […] mehr…
Regie: Lou Ye Nach „Suzhou River“ (2000) bekam Lou Ye zwei, für „Sommer Palace“ (2006) sogar fünf Jahre Berufsverbot von der chinesischen Regierung. Sein Thriller „Mystery“ wurde von der Zensurbehörde genehmigt. Dabei ist der Genrefilm ein doppelbödiges Gesellschaftsporträt, in dem Beethovens „Ode an die Freude“ wie bittere Ironie erklingt. Am Anfang rast ein Wagen ungebremst […] mehr…
Das perfekte Bild von John Van Hamersveld Was ein perfektes Bild ausmache, fragt der Künstler Shepard Fairey im Vorwort zu dieser Retrospektive, die Arbeiten seines Kollegen John van Hamersveld aus 50 Jahren versammelt. Ein perfektes Bild lasse sich nicht anders vorstellen als es erscheine, gibt Fairey die Antwort gleich selbst, vor allem aber, sei es […] mehr…
as hat es nur auf sich mit diesem Michael Haneke? Mag der klassische Autorenfilm auch in der Krise sein, ist Haneke die eine Ausnahme: Ein strenger Kunstfilmer, der ohne auf billige Effekte zu setzen enormen Erfolg hat, der gerade in der Nahansicht erstaunlich ist: Er gewinnt zwei Goldene Palmen nacheinander, den Oscar noch dazu, die […] mehr…